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Neurodermitis im Alltag – Update No 7

Oder: das Ende von lektinfrei?

Es folgt ein neues Update, wie ich mit der Neurodermitis im Alltag so zurecht komme. Ich wusste es: ich hätte in meinem letzten Beitrag nicht schreiben dürfen, dass es meiner Haut besser geht. Ich hätte es wissen müssen. Naja, nun ist es zu spät und ich sitze erneut an einem Samstagabend Zuhause und ärgere mich, dass ich die Einladung zu einer Geburtstagsfeier sausen lassen muss, ganz einfach weil ich nicht nur rot wie ein Hummer bin sondern mich auch wie einer fühle, der ins kochende Wasser geworfen wurde. Ein weiteres Wochenende, das ich gerne anders verbracht hätte.

Die ersten Wochen der lektinfreien Ernährung haben echt super geklappt. Wir haben viele neuen Rezepte und auch Gewohnheiten gelernt, die wir nicht mehr missen wollen. Da aber nun auch nach zwei Monaten jeglicher Erfolg ausbleibt, beginne ich an dem Experiment zu zweifeln. Das Problem ist, dass diese Ernährung uns so sehr einschränkt, dass es immer mehr zu einer Last wird – ohne Belohnung. Nämlich ohne Besserung. Das ist anstrengend und schlägt auf die Stimmung. Und mit einer schlechten Grundeinstellung muss man da erst gar nicht ran gehen. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass Psyche und Körper hier Hand in Hand gehen und wenn man an etwas nicht glaubt, dann bleibt auch die körperliche Reaktion aus. Eigentlich hatte ich mir drei Monate zum Ziel gesetzt.  Aber ich glaube mittlerweile nicht mehr daran, bin eigentlich eher genervt und damit erwarte ich auch keine positiven Resultate mehr.

Lebensfroh mit Neurodermitis im Alltag

Daher überlegen wir, das Experiment lektinfrei zu beenden. Stattdessen wollen wir eine gesunde und für uns passendere Form der Ernährung fortführen. An unsere Bedürfnisse angepasst. Die lektinfreie Ernährung hat sich leider als für uns unpassend herausgestellt. Denn auch das Gefühl, das damit einhergeht muss passen und auf Dauer bin ich persönlich für eine solche Einschränkung einfach zu… ja, was? Faul würde ich nicht sagen, da das Einkaufen und tägliches Kochen angenehme Routine geworden ist. Schwach auch nicht, denn die ganzen Naschereien bei der Arbeit lassen mich mittlerweile kalt. Zu lebensfroh würde ich fast sagen. Denn ausgehen, essen oder was trinken gehen ist einfach nicht drin gewesen in den letzten Wochen. Das mag für den ein oder anderen überheblich klingen, aber mir sind solche Dinge einfach extrem wichtig und ich möchte dies auf Dauer nicht missen. Wenn diese Einschränkung was bringen würde, sähe die ganze Sache nochmal anders aus. Dann würde ich sie mit Handkuss nehmen. Aber so? Außerdem habe ich gemerkt, dass ich mich immer weiter zurückgezogen habe; die Enttäuschung über die ausbleibende Besserung schlägt ebenso auf die Stimmung wie die schlechte Haut an sich und das Ganze schaukelt sich dann gegenseitig hoch, bis ich auf gar nichts mehr Lust habe und mich nur noch Zuhause selbst bemitleide. Und da denke ich, dass mich das ein oder andere Stück Karottenkuchen mit Freunden durchaus aufmuntern könnte, denn viel schlimmer kann meine Haut auch eh nicht werden. Was habe ich also zu verlieren?

 

Diese kleine Belohnung gab es heute. Für unser Durchhalten die letzten Wochen und die Entscheidung, anders weiter zu machen. Und auch als Belohnung für meine Tapferkeit in den letzten Woche. So lässt sich die Neurodermitis im Alltag doch gleich besser aushalten.

Ernährung für die Zukunft

Was nun nun nicht heißen soll, dass es nun so weiter geht und ab morgen wieder Pizza und Döner gegessen wird. Sollten wir tatsächlich die lektinfreie Ernährung beenden, so halten wir an bestimmten, neu gewonnenen Erfahrungen fest. Wie den grünen Smoothie zum Frühstück zum Beispiel. Ich merke einfach, dass es mir damit am allerbesten geht. Auch Fleisch werden wir so gut wie komplett weglassen. Fleisch haben wir in den letzten Wochen eh nur 2,3 Mal gegessen, das wird mir nicht fehlen. Auch Milch werden wir weiterhin weglassen, denn auch das fühlte sich recht gut an. Mandelmilch und Co sind ein super Ersatz und ich erinnere mich, dass ich das vorher schon anstelle von Kuhmilch verwendet habe und mir das sehr gut getan hat, mit meiner Neurodermitis im Alltag zurecht zu kommen. Und Gemüse wird weiterhin einen Großteil unserer Gerichte ausmachen.

Zudem werde ich aber weitestgehend auf Eier verzichten, auch das war in der Vergangenheit recht hilfreich. Und Weizen zwar meiden, aber nicht jegliche Form von Getreide oder Hülsenfrüchten. Das ist eine der wesentlichen Änderungen.

Alles in allem streben wir an, uns in der kommenden Zeit vorwiegend vegan zu ernähren. Allerdings wollen wir dies nicht zu dogmatisch durchziehen sondern moderat verfolgen. D.h. Zuhause kochen wir vegan und verzichten zudem auch in Zukunft so gut es geht auf Zucker und Weizen, aber ich gönne mir auch mal das ein oder andere Stück Kuchen, wenn ich mit Freunden unterwegs bin. Ganz nach Gefühl eben – was sich richtig und gut anfühlt in dem Moment.

Und allein wieder Hülsenfrüchte, Obst, frisches Brot oder dann und wann auch mal wieder was Süßes essen zu können. Allein die Vorstellung hebt meine Stimmung schon in den Himmel.

Ich werde also in der kommenden Zeit rausfinden, was für mich persönlich die beste Ernährung ist und weiterhin über Fortschritte (oder auch nicht) meiner Neurodermitis im Alltag berichten und Rezepte teilen, die dieser gesunden Ernährung entsprechen. Für Tipps und Anregungen bin ich sehr dankbar. Also gerne her damit!

 

Liebst, eure Larita

 

Ich finde heraus, ob ich mit einer gesunden Lebensweise meine Neurodermitis in den Griff bekomme. Gesunde Haut dank gesunder Ernährung? Lasst es uns rausfinden!

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4 comments

  • Carmen 25. Mai 2018   Reply →

    Hallo Larita,

    danke für diesen ehrlichen Beitrag. Ich habe zwar keine Neurodermitis, dafür aber Hashimoto und habe auf Empfehlung meiner Ärztin auch das Plant Paradox Programm gemacht, leider hat sich bei mir (anders als bei scheinbar allen anderen) nur meine Cellulite verbessert, sonst ist alles nur schlimmer geworden. Ich habe viel zu viel Gewicht verloren und bin psychisch ziemlich am Limit. Ständig geht es nur darum was man essen kann und was nicht – so kann Gesundheit dann auch nicht stattfinden. Für mich fühlt sich das mehr wie eine Essstörung an und ich hoffe, dass ich das jetzt wieder loswerden und schließlich trotzdem gesund sein kann. Hat jedenfalls geholfen auch mal eine Misserfolgsgeschichte zu hören. Danke dafür.

    • Lara 26. Mai 2018   Reply →

      Liebe Carmen, danke für deinen Kommentar und deinen Bericht. Das tut mir sehr Leid für dich. Ich weiß, wie das ist, wieder einmal eine Hoffnung auf Besserung begraben zu müssen. Auch mein Gewicht war nach drei Monaten stark an der Grenze (mein Freund musst aufhören, da er so dünn war) und auch psychisch ging es mir, wie dir, überhaupt nicht gut! Ich teile deine Meinung, dass die Einschränkung, zumindest für mich, einfach zu stark sind und das positive Lebensgefühl schnell verloren gehen kann, v.a. wenn ein langfristiger positiver Erfolg ausbleibt. Schade. Aber ja, auch bei mir leider ein Misserfolg mit der lektinfreien Ernährung. Ich habe mittlerweile mit der mehrheitlich aber nicht ausschließlich veganen Ernährung meinen Weg gefunden. Denn Genießen ist mir persönlich einfach zu wichtig für mein Lebensgefühl. Ich wünsche dir alles Gute bei deinem Weg!

      • Iris Hoffmann-Guth 15. Juli 2018   Reply →

        Liebe Lara, auch von mir einen herzlichen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. !
        Ich selbst habe seit 7 Jahren Colitis Ulcerosa, das ist eine Darmerkrankung und seitdem versuche ich eine für mich passende Ernährungsform zu finden. Denn, davon bin ich überzeugt, mit Ernährung lassen sich viele Krankheiten verbessern, wenn auch nicht in allen Fällen „heilen“.
        Ich bin wie Du auf dem Weg und versuche meinen Weg immer irgendwie anzupassen, um letztendlich „meinen“ Weg zu finden. Manchmal meine ich, es gibt nicht den Weg, sondern mehrere mit einem Ziel. Das es mir, uns besser geht. Ich ernähre mich seit einigen Jahren nach Paleo, bin aber jetzt ebenfalls bei der lektinfreien Ernährung gelandet. Noch nicht lange, deshalb kann ich noch nichts
        über meine Erfahrungen sagen. Die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass es nicht die Ernährungsform gibt, die man 1 zu 1 für sich übernehmen kann. Es sind eher Teile verschiedener Ernährungsstile. Das ist es was so mühsam ist. Für sich die passende Ernährung zu „basteln“. Auf der anderen Seite, meine Erfahrung, lernt man auf diesem Weg unglaublich viel über unsere Ernährung, Nahrungsmittel, Vitamine und Co.
        Und ich koche unglaublich viel, auch das bereichert. 🙂 Ich wünsche Dir Lara alles Gute und ich wünsche Dir viel Erfolg und auch Spaß bei Deinem Weg. Und lass Dich nicht unterkriegen. Liebe Grüße Iris. P.s. Meine Geschichte hat mich dazu animiert jetzt meinen Ernährungsberater zu machen. Ich will einfach mehr wissen. 🙂

        • Lara 26. August 2018   Reply →

          Hallo Iris, vielen Dank für deinen Beitrag und deine lieben Wünsche. Ja, ich stimme dir zu, dass es nicht „die eine“ Ernährungsweise gibt sondern diese nicht nur von Mensch zu Mensch anders ist und sich auch bei einer Person von Zeit zu Zeit immer wieder ändern kann. Man muss sich selbst also immer wieder „überprüfen“, ob die aktuelle Ernährung noch das Richtige ist. Ich wünsche dir alles alles Gute und viel Erfolg bei deinem Weg. Berichte gerne, wenn du weitere positive Erfahrungen machst!

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